Unser gemeinsam mit  Hannes Hörr und Grüne Welle Landschaftsarchitektur erarbeitete Entwurf „Heiterblick Süd“ wurde im für die Bearbeitung in der 2. Phase ausgewählt.

Städtebaulicher Planungswettbewerb, 2024

Isometrie

Grüner Bogen als Chance

Ausgehend vom Grünen Bogen als Baustein des gesamtstädtischen Grünflächensystems gliedert sich das Quartier als urbaner Archipel in drei Quartiersschollen und sieben Landschaftsschollen, die in ein Netz aus Freiraumkorridoren eingebettet sind. So wird die

vermeintliche Dichotomie zwischen urban und landschaftlich aufgehoben: Grünräumliche Qualitäten fließen in das Quartiersinnere und urbane Qualitäten begleiten die Freiraumkorridoren. Durch diese doppelte Dichte der urbanen Landschaft „Heiterblick-Süd“ entstehen spannungsvolle Stadt- und Landschaftsräume, mit neuen, zukunftsweisenden Wohn- und Freiraumqualitäten und eine sichtbar produktive Landschaft. Das Herz des urbanen Archipels jedoch bildet eine grüne Mitte am Schnittpunkt der Freiraumkorridore, Fokuspunkt der baulichen Schollen und Treffpunkt des sozialen Lebens. 

Ausgehend von der grünen Mitte vernetzen durchgängige und hochwertige Fuß- und Radwege die Quartiersschollen untereinander und mit den benachbarten Siedlungseinheiten und Freiräumen. Jede urbane Scholle trägt in ihrem Herzen einen Quartiersplatz, der als Dreh- und Angelpunkt der inneren Erschließung dient. Verknüpft werden die Quartiersplätze durch markante Erschließungsachsen mit doppelten Baumreihen, die für Sichtbezüge und Orientierung im Quartier sorgen. Das neue Stadtquartier stellt sich durch innovative Setzungen den Herausforderungen des Klimawandels: Der Städtebau arbeitet mit (halb)offenen Blockstrukturen, um Frisch- und Kaltluftströmungen zu ermöglichen.

Städtebaulicher Entwurf

Die soziale und funktionale Mischung im Quartier bildet sich in einem Neben- und Miteinander unterschiedlich geprägter Stadtbausteine ab, die in das Stadtgefüge und seine öffentlichen Freiräume eingebettet werden: Neben den klassischen Nutzungen wie Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen in den Erdgeschossen bieten spezielle Optionsräume im Sinne einer Quartiersallmende die Möglichkeit zur Teilhabe, Austausch und Kommunikation. Entlang der südlichen Quartierskontur bilden gewerbliche Nutzungen in Form von Büro und Dienstleistungsangeboten bzw. Gewerbehöfen sowie Flächen für das Rettungszentrum am südlichen Eingang einen Puffer zu den stark befahrenen Straßen. Das Wohnen wird entlang der gliedernden Freiraumkorridore angeordnet. 

Im Wechselspiel von Landschaftselementen und Bebauung entsteht so ein Quartier mit ortsangemessener Dichte und Atmosphäre, das zeitgemäße Angebote an urbanem und vielfältigem, aber zugleich auch durchgrüntem Wohnen und Arbeiten bietet. Klar ablesbare, dabei je nach Situation differenziert gemischte Gebäudetypen und ergänzende Sonderbauten schaffen eine einladende Atmosphäre und schaffen zugleich Wohnraumangebote, deren räumliche Qualitäten und Freiräume für Bewohnergruppen in unterschiedlichen Lebensphasen und unterschiedliche Einkommensgruppen ein Zuhause sein können.

Urbane Lichtung

Im Die schrittweise Entwicklung des Quartiers berücksichtigt infrastrukturelle, nutzungsspezifische und freiräumliche Aspekte und kann entsprechend der Anzahl der Quartiersgaragen in bis zu vier Schritten gedacht werden. Ausgehend von den beiden Anschlüssen an der Paunsdorfer Allee entsteht das Quartiersentrée im Süden, die gewerbliche Bebauung entlang der B6 bis zum Nahversorgungsstandort sowie die Parkhöfe und Heiterblöcke um die grüne Mitte mit insgesamt 690 WE und 450 AP. Im zweiten Schritt entsteht der dritte Quartierseingang an der B6 mit dem Rettungszentrum sowie die Parkhöfe nördlich und südlich des Freiraumkorridors mit 320 WE. Im dritten Abschnitt wird die Bebauung mit weiteren Heiterblöcken und Wiesengärten und ca. 470 WE entlang der Paunsdorfer Allee nach Norden geführt. Abschließend entstehen Wiesengärten und Heiterblöcke in der östlichen Quartiersscholle mit 520 WE sowie weitere gewerbliche Flächen mit 250 AP.

Entwurf:2024
Fläche:ca. 63 ha (Ingesamt) – ca. 30 ha (Baufläche)
Programm:Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts im Rahmen eines städtebaulichen Planungswettbewerbs
Auftraggeber:Stadt Leipzig
Partner:Hannes Hörr, Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Grüne Welle, Johannes Jörg, Ravensburg