In Form eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes, soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung eingeleitet werden, um die Fläche tatsächlich in das Textilviertel zu integrieren und die Uferbereiche des Lechs für die Bewohner und Bewohnerinnen besser nutzbar zu machen.
Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb, 2024
Wir gratulieren den Preisträgern ganz herzlich!

Schwarzplan
Das Textilviertel mit seiner von Bebauungsschollen geprägten Struktur erhält mit der Entwicklung des Leuchtwerksareals ein neues Muster. In der städtebaulichen Lage zwischen Lech und Berliner Allee soll kein introvertierter Stadtbaustein entstehen, sondern ein Quartier, das sich als Filter zwischen Straße und Fluss legt und seine besondere Qualität aus dem starken Kontrast zwischen offenen Freiräumen und geschlossenen Blockstrukturen mit Wohnhöfen bezieht. Durch die Bezugnahme auf die heterogene Nachbarschaft, die Berücksichtigung des erhaltenswerten Baumbestands und die Einbindung identitätsstiftender Bestandsstrukturen wie den Schornstein am Glaswerk und das Octagon am Leuchtstofflampenwerk (Pastenherstellung) gerät die statische Orthogonalität der Strukturen in Bewegung!

Die durch die so angeordneten Blöcke entstehenden differenzierten Freiräume entlang der Berliner Allee und des Lechufers bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für die Vernetzung mit den angrenzenden Stadtquartieren und ermöglichen es, das Grün entlang des Ufers tief ins Quartier zu ziehen. Entlang der Berliner Allee entstehen platzartige Aufweitungen, die als Quartierseingänge von Westen her fungieren und zusammen mit den Freiraumkorridoren das neue Quartier gliedern. Mit der Einbettung des neuen Leuchtwerkareals in den Landschaftsraum des Lechs bietet sich die große Chance, die Freiraum- und Siedlungsentwicklung im Südosten Augsburgs eng miteinander zu verknüpfen. Die dabei entstehenden hochwertigen Erholungsräume in Verbindung mit modellhaften Naturschutzstrategien bilden einen idealen Rahmen für eine nachhaltige Quartiersentwicklung.


Baustruktur
Die wohngeprägte Bebauung im südlichen Teilbereich setzt sich aus fünf geschlossenen Blockfiguren mit großzügigen Durchgängen, zwei sich zum Lech hin öffnenden Blöcken und einem gewerblich genutzten Sonderbaustein am nördlichen Übergang sowie drei diese Struktur ergänzenden Quartiersgaragen. Die Geschossigkeit wechselt von vier bis sieben Geschossen, wobei konventionell errichtete Sockel belebte und tiefere Erdgeschosszonen entlang der Berliner Allee Raum für gewerbliche Nutzungen und soziokulturelle Nutzungen im Quartier ermöglichen.

Die vermeintliche Dichotomie zwischen urban und landschaftlich wird so aufgehoben: Grünräumliche Qualitäten fließen in das Quartiersinnere und urbane Qualitäten verdichten sich zu den Freiraumkorridoren. Durch diese doppelte Dichte der urbanen Landschaft Leuchtwerkareal entstehen spannungsvolle Stadträume, mit neuen, zukunftsweisenden Wohn und Freiraumqualitäten mit dem neu etablierten Stadtraum Berliner Allee als Schnittpunkt der Freiraumvernetzung, Fokuspunkt der baulichen Cluster und Treffpunkt des sozialen Lebens.

| Entwurf: | 2024 |
| Fläche: | ca. 12 ha |
| Programm: | Entwicklung eines städtebaulich und landschaftsplanerischen Gesamtkonzepts im Rahmen eines städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs |
| Auftraggeber: | Stadt Augsburg |
| Partner: | Seetal Architektur und Stadtplanung, Weimar |