In Form eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes, das Fragen zur Identität und Geschichte des Ortes, zum zukünftigen Arbeiten und Wohnen, sowie zu Klimaneutralität und nachhaltiger Mobilität beantwortet, wurde die Vision für „Holtenau Ost“ in Form eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes gesucht. Ein lebendiges Stadtquartier für Alle ist ebenso Ziel wie eine neue Visitenkarte für die Landeshauptstadt Kiel auf lokaler und gesamtstädtischer Ebene.
Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb, 2021
Alle Beiträge können auf der Website der Stadt Kiel eingesehen werden. Wir gratulieren den Preisträgern ganz herzlich!
Blau-grüner Reißverschluss
Der Entwurf ordnet die Entwicklung Holtenau Ost in einen größeren städtebaulichen Kontext ein. Auf dem bisher militärisch genutzten Areal wird wieder ein Gesamtzusammenhang aus alten und neuen Quartieren und Freiräumen zwischen dem Oberland im Westen, dem jeweiligen Teilbereich Holtenaus und Pries‘ im Norden sowie dem künstlich angelegten Unterland an der Kieler Förde mit dem Plüschowhafen im Osten hergestellt. Das für über 100 Jahre für die Öffentlichkeit unzugängliche Gebiet wird so in einen zentralen, identitätsstiftenden und urbanen Stadtraum am Wasser verwandelt.
Zugrundeliegende Leitidee ist die Verschränkung der beiden dominierenden landschaftlichen Elemente: Küstenwald und Wasserlandschaft der Kieler Förde greifen künftig in Holtenau Ost quartiersprägend ineinander. In Nord-Süd-Richtung ergeben sich durch diese Verschränkung drei parallel verlaufende, tragende Freiraumelemente: Der Küstenwald bildet den Rücken, der Boulevard übernimmt die Erschliessung und Orientierung im Quartier, sowie die durchgängig öffentliche Promenade als kontinuierliche Küstenlinie. Gemeinsam bilden sie das räumliche Grundgerüst für die städtebauliche Entwicklung. Ergänzt werden sie durch blau-grüne Fugen in Ost-West-Richtung, die als Freiraumsysteme Wasser und Land zur neuen Identität des Küstenstadtteils ergänzen. Der Küstenwald bildet so eine Klammer um das Quartier, während Nord- und Südkanal als Zäsuren städtebauliche Bausteine ablesbar machen und neben einer hohen Aufenthaltsqualität am Wasser auch in den einzelnen Quartieren die entsprechende Lagegunst sichern und erfahrbar machen.
Eingebettet in diese übergeordneten Freiräume ordnen sich kompakte und gemischte Quartiere bzw. Nachbarschaften mit einem produktivem Schwerpunkt im Norden (Hafenquartier), einer urbanen Mischung im zentralen Bereich (Fördequartier) sowie einem Wohnungsschwerpunkt im Süden (Waldquartier). Im Süden wie im Norden werden klar ausformulierte Eingangssituationen mit Bezug auf die vorhandenen Strukturen ausgebildet. Die zu erhaltenden Bestandsbauten werden entsprechend ihrer Eignung als identitätsstiftende Elemente in die städtebauliche Struktur integriert.
Entwurf: | 2021 |
Fläche: | ca. 92 ha (Ingesamt) – ca. 78 ha (Landfläche) |
Programm: | Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts im Rahmen eines städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs |
Auftraggeber: | Landeshauptstadt Kiel, Stadtplanungsamt |
Freiraum: | bauchplan ).(, München/Wien |