Ziel des zweiphasigen Wettbewerbs ist ein städtebaulicher Entwurf, der die Grundlage für einen Bebauungsplan bildet (Phase I) sowie die Gebäudeplanung für einen ersten ca. 4.000 m² umfassenden Bauabschnitt (Phase II)

Realisierungswettbewerb im kooperativen Verfahren I. Phase, 2021

Entwurfsprinzip

Harte Schale – Weicher Kern

Das Tobias-Mayer-Quartier wird zum einen durch die Lage auf einem Höhenzug im Norden der Stadt, oberhalb der Burg, zum anderen durch die baulichen Strukturen der ehemaligen Becelaere- und Funker-Kaserne geprägt. Die Kirche St. Bernhardt, die der Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung im Umfeld war, stellt südöstlich des Quartiers einen wichtigen Orientierungspunkt dar. Zur nordöstlich angrenzenden Zeilenbebauung entsteht ein Bruch, vorrangig bedingt durch die Topografie, sodass sich diese nicht mit dem Quartier vernetzt.

Schwarz- / Grünplan

Die Auseinandersetzung mit der bestehenden Bebauung entlang der Tobias-Mayer- und der Palmstraße erweckt unmittelbar eine Assoziation historischer Wohnhöfe. Der Entwurf reagiert auf diese Assoziation mit einer klaren stadträumlichen Figur. Durch die Konzentration der Baukörper an den Rändern werden im Inneren großzügige und qualitätvolle Freiräume ermöglicht. Dabei werden die drei wichtigen Orientierungsrichtungen des Quartiers, der Anschluss an die Palmstraße, die Kirche St. Bernhardt und die Pfaffenackerstraße, aufgenommen und gleichzeitig die angrenzende Bebauung im Nordosten mit in das zukünftige Quartier eingebunden.

Städtebaulicher Entwurf

Daraus resultieren drei Hofstrukturen mit differenzierten Baukörpern, die sich jeweils um einen Erschließungshof gruppieren. Drei weitere Baukörper entlang der Tobias-Mayer-Straße ergänzen die Figur, sodass unter Einbeziehung der Zeilenbebauung an der Beethovenstraße ein neuer Stadtteilzusammenhang formuliert wird.

Der Palmweg vernetzt als neue wichtige Rad- und Fußwege-Verbindung die Höfe untereinander und leitet durch das Quartier hindurch. Der daran angrenzende öffentliche Quartiersgarten bildet den weichen Kern des Quartiers. Die Freiflächen im südwestlichen Bereich dienen dem Rückzug, der Begegnung und dem Austausch der zukünftigen Nachbarschaft.

Schnitt – Nordwest

Entwurf: 2021
Fläche: ca. 4 ha
Programm: Städtebaulicher Entwurf als Grundlage für einen Bebauungsplan (Phase I) sowie die Gebäudeplanung für einen ersten Bauabschnitt (Phase II)
Auftraggeber: Esslinger Wohnungsbau GmbH und Baugenossenschaft Esslingen eG in Koopertion mit IBA’27 GmbH
Freiraum: Wiederkehr Landschaftsarchitekten
Architektur: BANKWITZ beraten planen bauen GmbH