Temporäre Intervention im öffentlichen Raum von Erlangen
Interdisziplinärer Wettbewerb
Der Steg am Altstadtmarkt ist kein Ort. Er ist vielmehr eine funktional ausgerichtete Konstruktion ohne Aufenthaltsqualität. Um überhaupt einen Ort zu schaffen ist ein Détournement – eine Zweckentfremdung – durch eine Intervention notwendig. Diese Zweckentfremdung erzeugt spielerisch eine Kunstpause, die zum Schauen, Verstehen und Bemerken einlädt.
Die Pause und das Spiel der Zweckentfremdung werden im Sinne einer Kultivierung des Blicks zum Mittel, um das herauszustellen, was es schon gibt. Sie ermöglicht, einen scheinbar benachteiligten Stadtraum mit negativen Erscheinungsbild -alt, verwaist, reizlos – zu sehen, zu entdecken und in viele Hinsichten zu beobachten um ihn später auch physisch transformieren zu können.
Gleichzeitig entsteht durch das Spiel ein Dialog. Dieser Dialog vor Ort ist notwendig, damit Fragen und Wünsche formuliert werden, auf die Planer dann eine Antwort finden müssen. Dabei kann der wieder entdeckte Ort in seinen vielfältigen Bedeutungen als Ort der Kommunikation, Ort der Kontemplation als sozialer, historischer oder ästhetischer Ort, als Ort der Imagination oder einfach eines Gesprächs unter Nachbarn erwünscht werden.
So kann der Steg am Altstadtmarkt als ein Aktionsfeld aus Gebautem und Ungebautem und damit als Teil der Stadt wieder entdeckt werden, in dem Kräfteverhältnisse immer wieder aufs Neue justiert werden und in dem die Menschen aufgefordert sind, immer wieder aufs Neue aktiv zu werden.
Entwurf: | 2014 |
Programm: | Temporäre Intervention im öffentlichen Raum von Erlangen |
Auftraggeber: | BDA Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken |
Budget: | 3.000 Euro |